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Gratulation zur Vollendung des 90. Lebensjahres von ELBD Karl Strablegg

Voitsberg - Gasthaus Merta, C.v.Hötzendorfstrasse

Die steirische Feuerwehrlegende Karl Strablegg feierte seiner 90er Am 4. Oktober 2019 feierte der ehemalige Landesfeuerwehrkommandant und Vizepräsident des ÖBFV, ELBD Karl Strablegg, die Vollendung seines 90. Lebensjahres. Aus diesem Anlass luden der Bereichsfeuerwehrverband Voitsberg sowie die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Voitsberg am Montag, dem 7. Oktober 2019, zu einer Geburtstagsfeier in den Gasthof Merta ein. OBR Christian Leitgeb konnte neben dem Jubilar und seiner Gattin Franziska auch FPräs. Albert Kern, LBD Reinhard Leichtfried, LBDS Erwin Grangl, ELBD Georg Ferstl, ELBD Bernhard Krugfahrt, ELBDS Gustav Scherz, Ehren-Bereichsfeuerwehrkommandant Bgm. Engelbert Huber, BR Ing. Klaus Gehr, OBR d. LFV Michael Jost sowie zahlreiche Funktionäre und Ehrendienstgrade des Bereichsfeuerwehrausschusses und der Stadtfeuerwehr Voitsberg begrüßen. BR d.V. Rudolf Lobnig fiel die ehrende Aufgabe als Laudator zu. Er zeichnete die imposante Feuerwehrlaufbahn des Jubilars, als Kommandant der FF Voitsberg, als Bezirks- und schließlich als Landesfeuerwehrkommandant. Eine Funktion, die Strablegg 20 Jahre, von 1976 bis 1996, erfolgreich innehatte und somit der längst dienende Landesfeuerwehrkommandant der Steiermark war. „Als Karl Strablegg im Jahre 1976 mit 45 Jahren zum Landesfeuerwehrkommandanten der Steiermark gewählt wurde, war er für die meisten Feuerwehrmitglieder ein unbeschriebenes Blatt. Vor allem war er für dieses hohe Amt unfassbar jung, denn der Altersdurchschnitt der Führungskräfte lag damals weit über dem 60. Lebensjahr“, führte Lobnig aus. „Doch der junge Landesfeuerwehrkommandant war schon vor seiner Wahl gut vernetzt. Im Gemeinderat der Stadt Voitsberg hatte er Erfahrungen in der Kommunalpolitik gesammelt und seine Freundschaft mit der Familie Koren öffnete ihm viele Türen in der Landespolitik. Als Kommandant der Stadtfeuerwehr Voitsberg und als Bezirksfeuerwehrkommandant verfügte er selbstverständlich über die nötigen Fachkenntnisse, was schon 1973 zu seiner Ernennung zum Landesfeuerwehrrat führte. Für den frisch gewählten Landesfeuerwehrkommandanten tat sich nun ein weites Betätigungsfeld auf. Vor allem war die Führungsriege – wie schon eingangs erwähnt – völlig überaltert. So initiierte Strablegg ein neues Landesfeuerwehrgesetz, das die Altersgrenze für den Aktivdienst mit 65 Jahren festsetzte und die Kommandantenprüfung für Offiziersdienstgrade zwingend vorschrieb. Damit vollzog sich fast schlagartig der notwendige Generationenwechsel und auch die Lehrgangsbesuche an der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark, die damals zu den innovativsten Feuerwehrausbildungszentren Europas zählte, erreichten Spitzenwerte“ erläuterte Lobnig in seinen Ausführungen zum Anlass. So sollte der Ausbildungswelle nun auch eine wahre Ausrüstungsoffensive folgen. „Die Einführung der elektronischen Datenverarbeitung – bereits 1980 wurde der erste Großrechner im LFV installiert und die Verwaltung Zug um Zug modernisiert – war der erste Schritt. Ihm folgte der Aufbau des Atemschutzes und der Stützpunktfeuerwehren; der totale Ausbau der Funksirenensteuerung mit der Einrichtung der Bezirksalarmzentralen; das Tanklöschfahrzeug-, Drehleiter- und Rüstfahrzeugprogramm und die landesweite Förderung der persönlichen Schutzausrüstung. Doch die persönliche Schutzausrüstung für die Feuerwehrmitglieder war noch nicht genug: Mit der Einführung der „Feuerwehr-Kollektiv-Unfallversicherung“ wurde ein weiterer, wesentlicher Schritt zur Absicherung unserer Mitglieder unter Karl Strablegg gesetzt“, so Lobnig weiter in seiner Laudatio, der dabei auch auf die Pionierarbeit Strableggs im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit einging. „Der Jubilar errichtete 1980 ein Pressereferat und gestaltete das „Mitteilungsblatt des steirischen Landesfeuerwehrverbandes“ in eine anerkannte Fachzeitschrift um. Das unter ihm verlegte ‚Große Steirische Feuerwehrbuch‘ gilt noch heute als Standardwerk für die Feuerwehrhistoriker und auch die Gründung des Feuerwehrmuseums Groß St. Florian ging auf seine gemeinsame Initiative mit Landtagspräsident a.D. Reinhold Purr, der im Februar 2018 im Alter von 81 Jahren verstorben ist, zurück“ führte der Laudator aus. „Was zeichnet eine gute Führungskraft aus?“ warf Laudator Lobnig in Folge fragend in den Raum, um gleich darauf die Antwort zu liefern. „Handschlagqualität – soziale Kompetenz – Team- und Kommunikationsfähigkeit – Durchsetzungskraft mit Augenmaß – Disziplin und eine gute Portion Weitblick. Diesen hat Karl Strablegg bewiesen, als er schon fast am Ende seiner 20-jährigen Funktionsperiode den Bau des Landesfeuerwehrkommandos in Lebring initiierte. Denn mit dem Umzug des Landesverbandes von Graz nach Lebring hat der Jubilar den Grundstein für die heutige Selbstverwaltung gelegt. Die Führungsqualitäten Karl Strableggs wurden auch im Bundesfeuerwehrverband erkannt, wo er zwei Perioden lang als Vizepräsident in zahlreichen nationalen und internationalen Arbeitskreisen die Anliegen der freiwilligen Feuerwehren vertrat. Ebenso griff die Wirtschaftskammer Steiermark auf seine Erfahrungen zurück, war er doch viele Jahre erfolgreich als Landesinnungsmeister tätig. Sein hohes Engagement wurde vor allem durch die Akzeptanz seiner Familie ermöglicht und ich darf mit besonderer Hochachtung seine Gattin erwähnen, die ihn in den vielen Stunden seiner Abwesenheit im Unternehmen ersetzen musste. Ihr gebührt ein besonderer Applaus!“ schloss Lobnig seine Ausführungen zum 90. Geburtstag von ELBD Karl Strablegg – mit der abschließenden Feststellung, dass „die heutige Positionierung der steirischen Feuerwehren ohne das Wirken des Jubilars mit seiner unglaubliche Ausbildungs- und Ausrüstungsoffensive undenkbar wäre und sohin dessen Handschrift auch noch in etlichen Jahrzehnten im steirischen Feuerwehrwesen erkennbar sein werde“. FPräs. Albert Kern und Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried schilderten in ihren Gratulationsworten ihre ersten Begegnungen als junge Feuerwehrmänner bzw. -Offiziere mit Karl Strablegg, dankten ihm für seine Pionierleistungen für und um das steirische Feuerwehrwesen und wünschten ihm und seiner Gattin Franziska noch viele glückliche Jahre. Karl Strablegg dankte in seinen Worten allen Anwesenden für ihr Kommen und für die Geschenke, die ihm anlässlich seines Geburtstages übergeben worden sind. Ferner stellte Strablegg fest, dass er mit jedem "anwesenden Gesicht ein Stück des Weges gegangen ist und über jeden eine Geschichte erzählen könne, aber dann würden wir aber noch einige Tage da sitzen", so der Jubilar scherzhaft. So meinte er abschließend, dass er sich immer für die Feuerwehr interessiert habe und er würde auch heute noch alles verfolgen. Besonders in Erinnerung habe er auch den Vater von BR Klaus Gehr – ABI Franz Gehr – der 30 Jahre immer ein treuer Mitarbeiter gewesen sei - oder auch Michael Jost, sei damals als Zivildiener tätig gewesen, nun Dienststellenleiter des LFV. Zum Ende der Feier dankte der Jubilar nochmals für die wundervollen Dankesworte und die Gratulationen und wünschte allen noch einige schöne Stunden im Kreise der Feuerwehrkameraden.

Text: Rudolf Lobnig, Artur Holawat, Thomas Meier, Walter Ninaus

Fotos: Artur Holawat